
Blick in den kleinen Töpferofen
Es ist immer ein besonderer Moment, wenn man den Töpferofen nach dem Glasurbrand öffnet und hofft, dass das Resultat den Erwartungen entspricht. Diesmal bin ich durchaus zufrieden. Ich habe begonnen, mit Kristallglasuren zu experimentieren und das Resultat lässt sich durchaus sehen.

Eine spezielle Brenntechnik
Kristallglasuren entstehen, indem die Glasurschicht erst auf eine hohe Temperatur (hier ca 1260 Grad) aufgeheitzt wird. Danach lässt man das Werkstück schnell um etwa 150 Grad abkühlen und verharrt dann über längere Zeit auf dieser Temperatur. Jetzt beginnen in der noch flüssigen Glasur Kristalle – in diesem Fall Zink-Silikatkristalle – zu wachsen. Dazu muss die Glasurschmelze die richtige Zusammensetzung haben, damit sich grössere Kristalle formieren können. Zu einem gewissen Grad hat da auch der Zufall seine Hand im Spiel. So wird jedes einzelne Stück zum Unikat.

Metalloxide färben die Kristalle
Am einfachsten lassen sich Zinksilikatkristalle züchten. Dazu muss der Anteil an Zinkoxid und an Quarzsand (Siliziumdioxid) in der Glasurschmelze hoch sein und im passenden Verhältnis (Zink – Silizium) stehen. Färbende Metalloxide können im Kristallgitter eingebettet werden und die an sich weissen Kristalle vielfältig einfärben. Hier werden mit Manganoxid (Braunstein) Brauntöne erzielt. Die Kristalle erreichen einen Durchmesser von bis zu 3 Zentimetern.

Kupferoxid färbt grün
Grüntöne lassen sich durch Zugabe von Kupferoxid zum Glasurversatz erzielen.

Kobaltoxid ergibt Blautöne
Gängig ist die Färbung mit Kobaltoxid. Bereits geringe Mengen von Kobalt in der Schmelze ergeben kräftige Blautöne. Hier habe ich wenig Kobaltoxid und eine Prise Kupferoxid begemischt. Die Kupferzugabe lässt den Blauton etwas dezenter erscheinen.
Die fertigen Stücke sind auch im Shop zu finden.